Stell dir vor, du rollst mit deinem Velo über einen Alpenpass, die Sonne im Rücken, ein Zelt im Gepäck und der nächste Sonnenuntergang gehört dir. Bikepacking in der Schweiz ist die perfekte Kombination aus Freiheit, Naturerlebnis und sportlicher Herausforderung. Ob du von der Stadt aus startest oder dich gleich ins alpine Gelände wagst: Die Schweiz bietet dir unzählige Möglichkeiten für dein erstes Overnight-Abenteuer. In diesem Guide findest du alles, was du für den Einstieg ins Bikepacking brauchst. Von praktischen Tipps bis zu konkreten Routenvorschlägen. Pack die Taschen, es wird Zeit fürs Abenteuer!
Was ist Bikepacking und warum lohnt es sich?
Bikepacking ist wie Velotouren, einfach mit mehr Abenteuer und weniger Ballast. Du fährst mit einem geländegängigen Velo, meist einem Gravel- oder Mountainbike, und transportierst deine Ausrüstung in leichten Taschen direkt am Rahmen, Sattel oder Lenker. Kein Gepäckträger, kein Schnickschnack, nur du, dein Bike und das Nötigste. Warum es sich lohnt? Weil du auf eigene Faust die Natur entdecken kannst. Du bestimmst das Tempo, den Ort zum Übernachten und den Weg dorthin. Besonders in der Schweiz, wo du innert kurzer Zeit von Seen zu Pässen, von Waldwegen zu Bergpfaden wechseln kannst, ist Bikepacking ein echtes Erlebnis.
Die richtige Ausrüstung für dein erstes Bikepacking-Abenteuer
Du brauchst keine High-End-Ausrüstung, um ins Bikepacking einzusteigen, aber ein paar Dinge sind essenziell, damit dein Abenteuer nicht nur schön, sondern auch stressfrei wird. Das Herzstück ist natürlich dein Bike. Ein Gravelbike oder ein Mountainbike mit robuster Bereifung und guter Übersetzung bringt dich zuverlässig über Asphalt und Schotter. Es muss nicht das leichteste Modell sein. Wichtiger ist, dass es bequem und funktional ist. Passend dazu wählst du leichte Taschen, die sich direkt am Rahmen, Lenker oder Sattel befestigen lassen. Die klassische Kombination aus Rahmentasche, Lenkertasche und grosser Satteltasche reicht für den Anfang völlig aus.
Beim Schlafsetup musst du dich entscheiden: lieber das Zelt oder doch ein Biwaksack? Beides hat Vorteile: solange dein Schlafsack warm genug ist und du auf einer isolierenden Matte schläfst, steht einer erholsamen Nacht unter freiem Himmel nichts im Weg. Für die Kleidung gilt das gleiche Prinzip wie fürs Packen: so wenig wie möglich, so funktional wie nötig. Besonders wichtig sind gute Socken. Hier lohnt sich eine Investition in ein langlebiges Paar. Die WRIGHTSOCK Endurance Quarter etwa sind doppellagig, beugen Blasen vor und fühlen sich auch nach Stunden im Sattel noch angenehm an.
Was die Verpflegung angeht, genügt für kurze Touren ein leichtes Kochset, einige Riegel und etwas Frisches. Notfallausrüstung solltest du nicht unterschätzen: Flickzeug, Multitool, eine Stirnlampe und ein Erste-Hilfe-Set können im Zweifel den Unterschied machen. Alles in allem wirst du mit jeder Tour besser verstehen, was für dich wirklich notwendig ist.
Bikepacking-Routen in der Schweiz für Einsteiger
Die Schweiz bietet nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern auch zahlreiche Wege, die sich perfekt für Einsteiger eignen. Hier drei bewährte Routen für dein erstes Abenteuer:
1. Von Zürich ins Emmental: sanftes Einrollen
Starte in Zürich, folge der nationalen Veloroute 5 Richtung Luzern und biege dann ab in die hügelige Landschaft des Emmentals. Übernachte auf einem Bauernhof oder zelte legal auf einem Naturcampingplatz. Ideal für 1–2 Übernachtungen.
Highlights: Greifensee, Entlebuch Biosphäre, Emmentaler Hügellandschaft
Strecke: ca. 120 km / 2 Tage
Tipp: Perfekt für ein verlängertes Wochenende – auch mit wenig Erfahrung.
2. Jura-Route: Bikepacking mit Weitblick
Die Jura-Route (Veloland Schweiz Nr. 7) führt dich von Basel über die jurassischen Höhenzüge bis nach Nyon. Sanfte Anstiege, grandiose Ausblicke und Möglichkeiten zum Wildcampen machen diese Route besonders attraktiv.
Highlights: Weisse Jurakalkfelsen, Doubs-Tal, Lac de Joux
Strecke: ca. 275 km / 3–4 Tage
Tipp: Starte mit einem Teilabschnitt – z. B. Basel bis La Chaux-de-Fonds.
3. Alpenluft schnuppern: Goms–Oberwald–Furka
Für etwas mehr Abenteuer: Starte in Brig und fahre das Goms hinauf bis Oberwald. Wenn du fit bist, kannst du sogar den Furkapass unter die Räder nehmen. Wildromantisch – aber fordernd.
Highlights: Rhonequelle, Furkapass, historische Bahnstrecken
Strecke: ca. 60–100 km / 2 Tage
Tipp: Frühzeitig starten – abends wird’s kühl.
Praktische Tipps für dein erstes Overnight-Abenteuer
Wenn du das erste Mal mit dem Bike und Übernachtungsequipment losziehst, lohnt es sich, klein zu starten. Wähle eine Strecke, die du im Notfall abkürzen oder beenden kannst, wie zum Beispiel eine Route mit Zugverbindungen entlang des Wegs. Die Möglichkeit, spontan umzuplanen, nimmt dir den Druck und lässt dir mehr Raum für Entdeckungen.
Ein wertvoller Tipp ist es, die gesamte Ausrüstung einmal im Vorfeld zu testen, idealerweise mit einer Probenacht im Garten, auf dem Balkon oder nahegelegenem Wald. So merkst du schnell, ob dein Schlafsack warm genug ist, dein Zelt dicht hält und du alles Nötige eingepackt hast. Beim Packen solltest du möglichst kompakt und gewichtsoptimiert vorgehen. Leichte Dinge kommen weiter unten in die Taschen, schwerere zentral ans Bike. Snacks, Handy oder Regenjacke gehören nach oben – griffbereit für unterwegs.
Auch wenn das Abenteuer ruft: Plane mit realistischen Etappen und baue dir genügend Puffer ein. Vielleicht triffst du unterwegs auf einen einsamen Badeplatz oder einen tollen Bauernhofladen, den du ohne Zeitdruck geniessen möchtest. Solche Begegnungen machen Bikepacking aus. Wichtig ist auch, dass du dich respektvoll in der Natur bewegst. Hinterlasse keinen Müll, halte Abstand zu Tieren und achte darauf, nur dort zu übernachten, wo es erlaubt ist. Mit dieser Haltung und ein wenig Vorbereitung wird deine erste Tour garantiert nicht deine letzte sein.
Fazit: Bikepacking ist Freiheit auf zwei Rädern
Dein erstes Bikepacking-Abenteuer in der Schweiz muss nicht perfekt geplant sein – es muss einfach beginnen. Mit der richtigen Ausrüstung, einer gut gewählten Route und der Bereitschaft, auch mal spontan zu sein, kannst du unvergessliche Erlebnisse sammeln.
Die Schweiz ist wie gemacht fürs Bikepacking: kurze Distanzen, abwechslungsreiche Landschaften und viele Rückzugsmöglichkeiten. Also: Velotaschen packen, Abenteuerlust mitnehmen – und einfach losfahren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Bikepacking ist minimalistischer und geländegängiger. Statt Gepäckträger nutzt du leichte Taschen, und du bist eher auf Waldwegen oder Trails als auf Asphalt unterwegs.
Wildcamping ist grundsätzlich nicht überall erlaubt. Nutze Plattformen wie Nomady oder frage auf Bauernhöfen. In höheren Lagen (über der Baumgrenze) ist Biwakieren oft toleriert.
Für den Einstieg: 40–70 km, je nach Höhenmetern. Lieber kürzer planen und geniessen als unter Stress geraten.
Ein fahrtüchtiges Bike, Schlafsetup, Werkzeug, wetterfeste Kleidung, Verpflegung und eine Grundausstattung für die Sicherheit. Gute Socken wie DEXSHELL Cycling Socks sorgen für Komfort auf langen Etappen.
Ja! Achte aber auf das Wetter und packe passende Kleidung ein.
